Philosophie

“Solange Du versuchst, jemand zu werden, versuchst, irgendwohin zu kommen, versuchst etwas zu erreichen, wirst Du Dich weiter von der Wahrheit entfernen.”

Adyashanti

Der Zauber des Yogas liegt in seiner Ganzheit, sowie im fliessenden Wechselspiel zwischen den Polaritäten. Die goldene Mitte zwischen Entschlossenheit & Hingabe zu finden ist der Schlüssel dazu. Die Verbindung zwischen Körper, Geist und Herz ist, was die Erfahrung des nackten Seins hervorzubringen vermag.

Das Spektrum an Methoden und Techniken in den unterschiedlichen Traditionen der Spiritualität ist unfassbar gross. Mein Anliegen, sowohl in meiner eigenen Praxis als auch in meiner Arbeit als Vermittelnde, ist es, immer mehr Sensibilität für die eigene Intuition freizulegen, was, wann und wie nährend, klärend und befreiend ist und Klarheit zu finden, wo die Praxis ebenso weiter zu Identifikation und Anhaftung führen kann.

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Wesentliche Aspekte meiner Praxis und meines Unterrichts

Asana

Die Auswirkung der Körperpraxis auf das Bewusstsein hat mich seit Beginn meiner eigenen Yoga Praxis beeindruckt. Obwohl die Asanapraxis in den vergangenen Jahren weniger zentral wurde und sich im Laufe meines Weges auch immer wieder verändert, erlebe ich nach wie vor, wie vorteilhaft sich ein ausgedehntes Körperbewusstsein auf die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit im HIER und JETZT zu verankern, auswirkt. Es geht mir dabei weder um das Erreichen von bestimmten Formen, noch um die Präzision der Stellungen (dies kann Mittel zum Zweck sein), sondern primär um die Vergegenwärtigung des Bewusstseins und um die Qualitäten, die dadurch erfahren werden können. Als willkommener Nebeneffekt dient das Kräftigen und Mobilisieren des Körpers der eigenen Gesundheit und Vitalität.

Kryias / Pranayama

Der Atem ist unser Lebensstrom und aufgrund seiner allzeitigen Anwesenheit auch ein wunderbares Tor zum Erwachen (zumindest solange wir diesen Körper bewohnen). Das Lauschen des nicht-kontrollierten Atems ist in den meisten Traditionen ein wichtiger Bestandteil der Meditation. Die Möglichkeit der Atemlenkung bietet sich uns gleichzeitig als einzigartiges Instrument zum Ausgleich des vegetativen Nervensystems und des feinstofflicheren Energiesystems (Nadis) an. Für einen Grossteil der Menschen ist es sinnvoll vom grobstofflichen zu einem immer feinstofflicheren Bewusstsein zu gelangen und dafür eignen sich Atem- sowie Reinigungsübungen.

Svadhyaya

Das Ergründen der eigenen Wesenheit (Persönlichkeitsstruktur) mit all ihren Prägungen, Glaubenssätzen, Werten und Meinungen, ist meines Erachtens einer der wesentlichsten Bestandteile der inneren Entwicklung. Es führt uns durch die dunklen Täler der eigenen Neurosen, Ängste, Kontrollmechanismen und Zwanghaftigkeiten, durch die vielen Verwirrungen hin zu mehr Klarheit, Leichtigkeit und innerem Frieden. Die Integration der eigenen Schattenanteile macht uns verständnisvoller und mitfühlender mit den Verstrickungen und Schleiern des Gegenübers. Die Wertschätzung der Einzigartigkeit des eigenen Wesens, der persönlichen Fähigkeiten und Ressourcen sind in meiner Sichtweise genauso wesentlich, wie die Verantwortung zu übernehmen um Verletzungen auf der Persönlichkeitsebene zu heilen/bzw. diese zu integrieren. 

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Meditation / Stille

Der stille Sitz hat mir Zugang zu meinen Mustern und Konditionierungen verschafft, die Ich-Bezogenheit und das Leid, was daraus resultiert, aufgezeigt und ebenso eine Dimension des unbegrenzten, nicht-identifizierten Gewahrseins offenbart, welches ich davor nicht in diesem Ausmass kannte. Mein Interesse am nicht-konzeptualisierten Erleben wurde insbesondere in der Erfahrung der länger anhaltenden Stille geweckt. Aus dieser Selbsterfahrung resultierte der Wunsch, dies losgelöst von rigiden Klosterregimen und der Vipassana-Tradition auch Yogapraktizierenden zu ermöglichen.

Einige meiner Angebote finden ganz im Schweigen statt, andere sind nur teilweise still und nutzen diese Gelegenheit, um durch die Stille, die bewusste und heilsame Rede zu pflegen.

Das Entdecken der Herzkräfte (allumfassende Liebe, Mitgefühl, Freude und Gleichmut) bildet den zweiten Flügel neben dem Realisieren des untrennbaren Bewusstseins. Durch die Entwicklung dieser beiden Flügel finden wir Freiheit, da wo und wie wir uns gerade befinden.

Alltag als Praxis

Das meiste unserer Lebenszeit nennen wir ‘Alltag’, obwohl es diesen ja eigentlich nicht gibt, denn wenn wir ins Gegenwärtigsein erwachen, gibt es keine identische Wiederholung einer vorangehenden Erfahrung. Wenn die formelle Praxis nicht Einzug in unser Sein, Tun und Lassen in diesen sogenannten Alltag findet, wird sich wenig ändern im Umgang mit uns selbst und unseren Mitmenschen. Die vielen Gelegenheiten, welche sich in unseren Beziehungen und in unserem Wirken bieten, um bewusst zu werden und einen heilsamen, förderlichen Umgang mit der Situation zu finden, können wir nutzen für den eigenen Wachstum. So betrachtet wird das ganze Leben zur Praxis und die Trennung zwischen All-und anderen Tagen fällt weg.

Inspirationen

Bücherempfehlungen

Jeff Foster:

Umarme dein Leben wie es ist

John Welwood:

Psychotherapie und Buddhismus

Jack Kornfield:

Das weise Herz, u.a.

Tara Brach:

Radikale Akzeptanz

Heather Plett:

The art of holding space

Mark Epstein:

Going to pieces without falling apart

Sharon Salzberg:

Metta Meditation

Pema Chödrön:

Tonglen

Wenn alles zusammenbricht

Das Unwillkommene willkommen heissen

Fred von Almen: 

Mit Buddha’s Augen sehen

Rupert Spira:

Bewusstsein ist alles

Michael Stone:

The Inner Tradition of Yoga

Rodney Smith:

Frei von Selbsttäuschung

Oren Jay Sofer:

Say what you mean

Rob Burbea

seeing that frees

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Kontakt

Manuela Peverelli

life@karmacircus.com
079 304 54 08